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Christen in der AfD
+ + + Gesegnete Pfingsten! + + +

Liebe Mitbürger,

Ihnen und Ihren Familien ein fröhliches und gesegnetes Pfingstfest! Wir feiern am heutigen Sonntag die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Apostel und die mit ihnen versammelten Jünger. Seit jenem ersten Pfingsttag wird die Frohe Botschaft von Jerusalem ausgehend der ganzen Welt verkündet.

In der Apostelgeschichte lesen wir: "Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt und wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen zu reden eingab. Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde verstört, denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, Galiläer? Wie hören wir sie denn ein jeder in seiner Muttersprache?" (Apg 2, 2-8)

Dies zeigt, was Einheit in christlichem Sinn bedeutet. Und es lehrt uns, wie wir zu einer Einheit Europas gelangen können, ohne die Vielfalt der Völker und Kulturen zu missachten.

Der eine Gott, will dass alle Menschen und Völker die eine Botschaft vom Heil hören. Er will sie alle unter seinem Dach sammeln. Aber: Jeder hört sie in seiner eigenen Sprache, die kulturellen Unterschiede zwischen den Völkern werden nicht zerstört, die Menschen werden nicht nach einem einheitlichen Schema zusammengezwungen. Und: Die Jünger lassen den Geist Gottes wirken. Nicht ein menschlicher Masterplan sondern die freie Mitarbeit an Gottes Heilswerk liegt der Ausbreitung des Evangeliums zugrunde.

Das Gegenbild dazu ist der Turmbau zu Babel (Genesis 11, 1-9). Die babylonische Einheit ist Uniformität. Alle sprechen eine Einheitssprache. Alle stehen unter der Zwangsherrschaft eines Einheitsstaates, der mit rein menschlich-technologischen Mitteln den Himmel erobern will. Das Ergebnis ist eine Katastrophe: Das wahnwitzige Vorhaben scheitert auf der ganzen Linie, kein Mensch versteht mehr den andern, die Himmelsstürmer werden über die Erde zerstreut.

Für Europa, für die EU stehen wir an einem Scheideweg: Soll das Modell "Babylonischer Turmbau" maßgebend sein? Das Gebäude des EU-Parlaments erinnert an das berühmte Gemälde Breughels vom Turm zu Babel. Und das ist mehr als nur eine Äußerlichkeit. Auch mit ihrer Politik geht die EU zunehmend den babylonischen Weg.

Die EU wird immer mehr zum Bundesstaat, der die Souveränität der Nationalstaaten aushöhlt. Nationale und kulturelle Unterschiede werden eingeebnet. Es wird zunehmend nur noch ein immer enger werdenden Meinungskorridor geduldet. Vorschriften regeln das Leben der Menschen bis in die privatesten und intimsten Sphären hinein. Die digitale Überwachung und Kontrolle nimmt zu. Ja, mit Technologie bis hin zur Verschmelzung von Mensch und Maschine will man sozusagen den Himmel erstürmen und - zumindest gaukelt man das uns vor - Unsterblichkeit erlangen.

Dieser Irrweg wird genauso enden, wie sein großes Vorbild in Babel. Doch vor seinem Scheitern wird er viel Leid verursachen. Gehen wir doch lieber gleich den Weg von Pfingsten! Bilden wir ein Europa der Vaterländer, das nach außen solidarisch zusammensteht, in dem aber jeder seine Vorzüge und Macken behalten darf. In dem echte Vielfalt und Pluralität gepflegt wird. Bilden wir ein Europa der Freiheit, in welchem sich der Staat zurücknimmt und die Rechte seiner Bürger achtet. Erkennen wir auch die Grenzen unserer Fähigkeiten und unseres Tuns an und lassen wir statt eine allumfassende Kontrolle anzustreben, den Heiligen Geist wirken, der weht, wo er will.

In diesem Sinne gesegnete Pfingsten!

Ihr
Joachim Kuhs



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