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Liebe Mitstreiter,  

als AfD haben wir schon seit langem vor dem importierten Antisemitismus aus muslimischen Ländern gewarnt – und zwar zu einer Zeit, als diese Feststellung vom Mainstream als angeblich realitätsfremd zurückgewiesen bzw. noch als rassistisch bezeichnet wurde. Jetzt merken es langsam auch immer mehr Journalisten der etablierten Medien und sogar einige CDU-Politiker, die sich den AfD-Forderungen nach Abschiebungen von muslimischen Antisemiten anschließen. Der Chefredakteur der WELT AM SONNTAG, Johannes Boie, kritisiert unmissverständlich: „Linke Politiker und Medien relativieren das Problem des migrantisch geprägten Judenhasses.“ Und die BILD-Zeitung spricht vom „offenen Judenhass“ pro-palästinensischer Demonstranten. Nach den zahlreichen Angriffen auf Synagogen, dem widerlichen Gebrüll zumeist migrantisch geprägter Demonstranten, welche „Hitler huldigen, den Holocaust gutheißen, die Vernichtung Israels fordern und Judenhass verbreiten«, kommt die WAMS zur bitteren Erkenntnis, dass der Merkel-Truppe einfach der Wille fehle, Antisemitismus in all seinen Erscheinungen wirklich beseitigen zu wollen. Das Pathos, das diese Bundesregierung bei jeder Gelegenheit in ihrem vermeintlichen Kampf gegen Antisemitismus wie eine Monstranz vor sich herträgt, erweist sich nur als hohles Gerede. Die Bereitschaft, jüdische Bürger in Deutschland entschlossen zu schützen, fehlt – für jeden sichtbar. Das ist das Erbe der Merkel-Ära.
 

Mit herzlichen Grüßen bin ich Ihre

Beatrix von Storch

EU-Terrorfinanzierung in Israel: Luftbuchungen und Schwarze Kassen 

Joachim Kuhs: »Wir wollen für jeden Euro die Quittungen sehen«

Am Sonntag randalierten hunderte Araber am Tempelberg in Jerusalem, etwa 200 Menschen wurden verletzt. Derweil enthüllt der israelische Geheimdienst, wie jahrelang EU-Gelder an die Terrororganisation PFLP veruntreut wurden.

Die Palästinenserführung unter Mahmud Abbas hatte arabische Jugendliche im Ramadan zur Gewalt aufgestachelt, möglicherweise um eine Ausrede zu haben, die für Mai angesetzten Wahlen zu verschieben (Freie Welt berichtete). Abbas' Fatah und die »Palästinensische Autonomiebehörde« befeuern weiterhin die gewalttätigen Ausschreitungen in Jerusalem, die heute, am »Jerusalem-Tag« vermutlich weitergehen werden. Die EU finanziert die Palästinensische Autonomiebehörde mit 300 Millionen Euro im Jahr.

 

Eine Untersuchung des israelischen Inlandsgeheimdienstes Shin Bet hat nun enthüllt, wie jahrelang EU-Gelder für die Terrororganisation PFLP (Volksbefeiungsfront Palästina) veruntreut wurden. In einer zweijährigen Ermittlung hat Shin Bet Beweise gesammelt, dass Millionen Euro EU-Steuergelder für das sog. »Health Work Committee« (HWC) mittels gefälschter Belege, nicht-existenter Projekte und Gehälter, schwarze Kassen und Luftbuchungen an die PFLP umgeleitet wurden.

Seit 2017 haben europäische Regierungen laut NGO Monitor mindestens 6,6 Millionen Euro an das HWC gespendet, die »Gesundheitsstiftung« der PLFP. Mindestens 3,6 Millionen Euro stammen aus Schweden. Außerdem wurden Steuergelder aus Deutschland, Niederlande, UK, Belgien und der Schweiz für die Terrororganisation veruntreut, so Shin Bet.

Das »Health Work Committee« wird außerdem von der Rosa Luxemburg Stiftung der Partei »Die Linke« unterstützt. HWC erhielt mit anderen NGOs 2017 699,236 € von der EU, obwohl deren Dachorganisation PFLP auf der Terrorliste der EU steht.

Die Gründergeneration der »Grünen« um Joschka Fischer und Dieter Kunzelmann unterhalten schon seit 50 Jahren enge Verbindungen zur PLO und PFLP. Kunzelmann traf sich schon 1969 mit dem PFLP-Gründer Wadi Haddad und war danach an einer Reihe von linksextremen, antisemitischen Terroranschlägen in Deutschland beteiligt. Die Grünen-nahe Heinrich-Böll-Stiftung finanziert immer noch die PLFP-nahe »Gefangenenhilfsorganisation« Addameer, dessen Finanzchef am Mord der 17-jährigen Rina Shnerb beteiligt war.

 

Die Linken-Vorgängerpartei SED blickt ebenfalls auf eine über 50-jährige Verbindung zur PFLP zurück, wie Hubertus Knabe dokumentiert hat.

Der israelische Inlandsgeheimdienst hat vergangene Woche seine Ergebnisse den Regierungen in Europa vorgelegt und im April vier Beteiligte verhaftet, u.a. die spanische Staatsbürgerin Juani Rishmawi, die HWC-Spendensammlerin in Europa. Die PFLP-nahe »Gefangenenhilfsorganisation« Samidoun aus Berlin forderte die Freilassung Rishmawis und ihrer Terror-Kollegen.

Die Linken-Fraktion im EU-Parlament hielt am 26.9.2017 eine Konferenz zu »Frauenrechten in Palästina« mit Samidoun und Addameer ab, bei der die Terroristin und erste Flugzeugentführerin der Welt Leila Khaled von der PLFP sprach. Samidoun dokumentierte die Terroristenkonferenz im EU-Parlament stolz auf ihrer Webseite.

Seit 2011 haben europäische Regierungen PFLP-nahen Organisationen mindestens 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, so der Leiter von NGO Monitor Gerald Steinberg, darunter mindestens 40 Millionen Euro von der EU, und wahrscheinlich mehr aus nicht gemeldeten Unteraufträgen und verborgenen Zuschüssen.

Die Verhaftung von vier hochrangigen Personen in der scheinheilig benannten Terror-NGO »Health Works Committee« werfe »ein grelles Licht auf die Kerndimension der NGO-Industrie«, so Steinberg. »Nach vielen Jahren der Vertuschung und der Ablehnung der umfangreichen Beweise solcher Verbindungen, die von NGO Monitor veröffentlicht wurden, wird es für die europäischen Beamten nun schwieriger sein, weiterhin zu behaupten, sie hätten von nichts gewusst«, so Steinberg.

 

Der Haushaltskontrollausschuss des Europäischen Parlaments hat auf Betreiben des AfD-Abgeordneten Joachim Kuhs die EU aufgefordert, »gründlich zu prüfen«, ob EU-Gelder an Terror-NGOs gingen, solche Gelder  »proaktiv zurückzufordern«, und solche Empfänger »von der künftigen Finanzierung auszuschließen«.

»Die EU kann jetzt nicht mehr sagen, von nichts gewusst zu haben«, so EU-Haushaltsberichterstatter Joachim Kuhs. »Wir werden in Zukunft die Verwendung solcher Mittel für undurchsichtige NGOs in Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten genauestens unter die Lupe nehmen. Wir wollen ab jetzt für jeden Euro die Quittungen sehen. Und wenn es in der EU Leute gibt, die glauben, weiterhin den Terror finanzieren zu müssen, sollten sie mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.«

CDU-Bundestagsabgeordneter löst mit seiner Kritik an einer Aussage vom DBK-Vorsitzenden Bischof Bätzing auf dem Twitterauftritt der Deutschen Bischofskonferenz heftige Gegenreaktionen aus.

Berlin-Aalen (kath.net) „Herr ist heute kein angemessener Begriff mehr für Gott“. Das schrieb der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter unter einen Twitterbeitrag der Deutschen Bischofskonferenz. Die DBK hatte zuvor anlässlich des Georgsfestes getwittert: „#Bischof Bätzing: Der #Glaube an den auferstandenen Herrn bleibt nicht unangefochten, er wird sich bewähren müssen, man muss darum kämpfen, sonst droht er verloren zu gehen.“ Die Behauptung Kiesewetters zog vielfältige Reaktionen nach sich, denen Kiesewetter mit der häufig wiederholten Aussage „Satire. Der ;-) fehlt“ zu begegnen versuchte.

Auf Kiesewetters Behauptung, wonach „Herr“ heute kein angemessener Begriff mehr für Gott sei, reagierten Twitteruser beispielsweise mit solchen Aussagen:

„Jesa Christa aber auch nicht“.

„Die Definition, wer oder was Gott ist wird weder das ‚Hinterzimmer‘ der CDU noch Herr Schäuble festlegen. Für Katholiken gilt das Lehramt des Heiligen Stuhls. Das ist das maßgleiche Hinterzimmer dafür. Wie das bei den lutherischen ist, weiß ich nicht“.

Eine Person, die sich auf ihrem Twitterauftritt auf die Atheistenvereinigung Pastafari bezieht, schrieb: „Selbst ich als Atheist finde diesen Tweet mega peinlich und dämlich noch dazu. Für was steht das C in CDU nochmals?“

„...auch der Herr muss sich wohl dem Zeitgeist unterwerfen.“

„Das bestimmt aber sicher nicht die ‚C‘DU.

„Mal ehrlich, ist das mit dem ‚MdB‘ ernst gemeint?“

„Sollen wir Domina rufen?“

„Nun ja, jetzt glaubt @RKiesewetter auch noch in Glaubensfragen Kompetenz zu besitzen...“

In einem Doppel-Tweet schrieb jemand: „Unschöne gegenüber dem Judentum feindliche Aussage: In der jüdischen Bibel steht für das Tetragramm JHWH Adonaj geschrieben, das nun einmal ‚Herr‘ heißt. Finde ich atemberaubend, wie Leute meinen, in die religiösen Befindlichkeiten Anderer reinregieren zu können. PS: G*TT hat btw viele Namen. PPS: Herr Kiesewetter, und nun reformieren Sie bitte noch geschwind den Islam und zeigen den Muslimen, was alles nicht mehr statthaft ist ...“

„CDU ist heute keine angemessene Partei mehr für Konservative.“

„Oh doch. Der Name HERR ist sehr passend. Ein Christ stellt sich unter die Herrschaft von #Jesus #Christus, dem Herrscher über die sichtbare und unsichtbare Welt, der jeden Menschen gerecht richten wird.“

Und ein katholischer Priester kommentiert sehr deutlich: „‚Herr (adonaj)‘ ist DIE biblische, jüdisch-christliche Gottesbezeichnung schlechthin, übrigens auch der Terminus, den Jesus selbst verwendet. Mit Ihrer Haltung verlassen Sie das Christentum. Das muss ich Ihnen als Theologe ganz deutlich sagen.“

Und zum Einwand Kiesewetters, dass dies doch Satire gewesen sei, wandte ein User ein: „‚Satire‘ wird immer häufiger als Ausrede verwendet, wenn eine Aussage im öffentlichen Raum nach hinten losgeht. Glaubwürdigkeit geht anders.“

Quelle:  kath.net

Eine Replik auf Johann Hinrich Claussens Artikel „Religion von neurechts“ in zz 3/2021   von Karl-Heinz Weissmann
 
Der EKD-Kulturbeauftragte Johann Hinrich Claussen schrieb in der Märzausgabe in zeitzeichenüber das Werk des Historikers Karlheinz Weißmann, dass dieser unter anderem das „Programm eines völkischen Christentums“ wieder neu auflege und sich somit den Vorwurf gefallen lassen müsse, ein „antisemitisches Erbe“ fortzuschreiben. Weißmann weist dies zurück.
 

Wenn wir uns zur Runde der Jugendmitarbeiter trafen, saßen wir meistens im Arbeitszimmer unseres Pastors. Wer Glück hatte, erwischte einen Stuhl und musste sich nicht auf dem Sofa mit den anderen drängen. Hatte man also einen guten Platz gefunden, fiel der Blick zwangsläufig auf jene Wand, die nicht mit Bücherregalen bestellt war, sondern mit Plakaten behängt. Die waren eigentlich für den Schaukasten der Gemeinde gedacht. Aber die, die unserem Pastor besonders gut gefielen, reservierte er sich.

Eines davon ist mir in Erinnerung geblieben, weil es niemals verschwand. Es brachte in knapper Form eine Szene aus Platons „Apologie des Sokrates“. Jemand trat vor, um dem Philosophen etwas zu erzählen. Es ging um einen Freund des Sokrates. Aber bevor er beginnen konnte, fragte Sokrates, ob er seine Geschichte durch die „drei Siebe“ gegeben habe. Das erste Sieb, sagte er, sei das Sieb der Wahrheit. Es klärt, ob das, was man sagen will, den Tatsachen entspricht. Das zweite Sieb ist das Sieb des Guten und dient der Bestimmung, ob die Person oder die Sache, um die es sich handelt, in einem wohlwollenden oder einem übelwollenden Licht erscheint. Das dritte Sieb ist das Sieb der Notwendigkeit. Es gibt Auskunft über die Bedeutung der Information, die jemand weitergeben will.

Der Mann, der zu Sokrates gekommen war, musste zugeben, dass er das, was er über den Freund des Philosophen mitteilen wollte, nur vom Hörensagen wusste, dass es von dem Betreffenden einen schlechten Eindruck hinterließ und dass die ganze Angelegenheit im Grunde nicht der Rede wert sei. Daraufhin entgegnete ihm Sokrates, dass er besser schweigen möge.

Sokrates war kein Christ, sondern Heide. Aber in der Vergangenheit gab es Stimmen, die meinten, dass er wegen seines vorbildlichen Lehrens und Lebens (und Sterbens) einen Platz im Himmel verdiente. Eine Auffassung, die ich teile. Auch deshalb, weil die Geschichte von den drei Sieben einen wichtigen und gut handhabbaren Rat enthält, wie man über andere sprechen sollte. Johann Hinrich Claussen, der Kulturbeauftragte der EKD, sieht das nicht so. Das muss man jedenfalls einem Text entnehmen, der in der März-Ausgabe von zeitzeichen veröffentlicht wurde und sich in erster Linie mit meiner Person befasst und mit dem, was Claussen als meine „Theologie“, genauer: meine „politische Theologie“, ausgibt.

Tiefschwarzes Bild

Fragt man im Sinne des Sokrates, ob das, was er geschrieben hat, wahr, gütig und notwendig ist, wird man drei verneinende Antworten geben müssen. Notwendig war es nicht, da Claussen meinen Einfluss maßlos übertreibt. Bis zur Veröffentlichung seines Textes dürfte den meisten Lesern von zeitzeichen der Name Karlheinz Weißmann unbekannt gewesen sein, geschweige denn, dass eine größere Zahl mit meinen Vorstellungen vertraut wäre. Ein Sachverhalt, der es Claussen erleichtert hat, ein tiefschwarzes Bild meiner Person und meiner Absichten zu malen. Von gutem Willen bei der Darstellung keine Spur. Ganz im Gegenteil. Er geht gegen mich auf eine Weise vor, die er wortreich beklagt, wenn sie ihm selbst widerfährt: „Entwertungen und Anfeindungen“. Bleibt damit nur das erste und wichtigste der Siebe: Stimmt das, was Claussen behauptet?

Natürlich geht es dabei nicht um die Rahmendaten, die im Großen und Ganzen zutreffen. Die Tatsache etwa, dass ich einige Jahrzehnte als Geschichts- und Religionslehrer gearbeitet habe, mich als Konservativen betrachte, deshalb die Einordnung als „Rechter“ akzeptiere und meine politische Sympathie der AfD gehört. Aber das ist unerheblich. Entscheidend ist die Art und Weise, wie diese im Grunde wenig sensationellen Sachverhalte eingeordnet werden. Denn für Claussen geht es nicht darum, dass ich seiner Meinung nach veralteten theologischen Lehren anhänge und die geistliche Überlegenheit dessen bestreite, was er „demokratischen Protestantismus“ nennt, sondern darum, dass ich angeblich die „Sakralisierung“ der eigenen Nation betreibe, ein „völkisches Christentum“ verfechte und ein (verkappter) Antisemit bin, mit der Neigung, die Judenvernichtung der NS-Zeit zu verharmlosen.

Man kann zu Gunsten von Claussen annehmen, dass er nur eine ungenügende und ungenaue Kenntnis meiner Veröffentlichungen hat. Das erklärt aber bloß einen Teil der Irrtümer und Verzeichnungen. Jedenfalls entlastet ihn das nicht von dem Vorwurf, dass er einer vorgefassten Meinung gefolgt ist, und sein Bedürfnis nach Dissonanzreduktion so weit geht, auch ohne Zitate oder andere Belege willkürlich Behauptungen aufzustellen. Letztlich nutzt er, was Hegel die „Herrschaft des Verdachts“ genannt hat: Der Angeklagte ist in jedem Fall schuldig, egal, was er sagt, egal was er tut.

Damit zur Richtigstellung: Ich nehme nicht in Anspruch, Theologe zu sein oder eine Theologie zu haben. In der Regel verzichte ich auf religiöse Begründungen meiner politischen Überzeugungen, dem folgend, was man im Sinne des Augustinus oder Luthers die Lehre von den beiden Reichen nennt. Das heißt, dass nach meiner Auffassung Kirche und Staat verschiedenen Ordnungen des Daseins angehören. Das Übergreifen der einen in die andere ist zwar unvermeidlich, aber weder sehe ich in der Kirche den „Wächter“ des Staates noch im Staat denjenigen, der die Kirche seinen zivilreligiösen Zwecken dienstbar machen darf. Ich habe nie behauptet, dass die Nation ein absoluter Wert ist. Allerdings betrachte ich sie unter den gegebenen Umständen als Basis der politischen Ordnung und ihre Erhaltung mithin als „Mandat“ (Dietrich Bonhoeffer) Gottes.

Ich bin also kein „Völkischer“, gehe aber selbstverständlich von der Existenz der Völker aus. Das deutsche Volk ist ebenso eine Realität wie das Volk Israel. Nur handelt es sich um diesseitige Realitäten. Anders das Evangelium, das eine universale und göttliche Botschaft enthält und zur Mission aller Völker verpflichtet. Zwar eignet sich jedes Volk die christliche Lehre seinem Wesen gemäß an, aber das entscheidende Kriterium ist die Lehre, nicht das Volk.

Ich bin kein Antisemit. Wer so wie Claussen mit dem Begriff umgeht – er meint, es sei für die Feststellung von Antisemitismus „nicht erheblich“, ob man „jüdische Menschen hasse oder nicht“ –, handelt fahrlässig. Faktisch verschafft er sich ein Totschlagargument, das er willkürlich gegen jeden Missliebigen gebrauchen kann, ohne seine Anschuldigungen begründen zu müssen. Hier nur so viel: Zu den wichtigsten Anregern meines Denkens gehörte der große deutsch-jüdische Historiker Hans-Joachim Schoeps (dessen Andenken ich ein Buch gewidmet habe). Zu den Wissenschaftlern, deren Wertschätzung ich als besondere Ehre betrachte, zählt Martin van Creveld, Emeritus der Hebräischen Universität Jerusalem. Beider Familien haben durch das NS-Regime unsagbares Leid erfahren.

Böswillig und unzutreffend ist die Behauptung, ich hätte den nationalsozialistischen Massenmord an den Juden bagatellisiert. Claussen nennt mein Buch Der Weg in den Abgrund zwar „notorisch“, aber ich bezweifle, dass er es gelesen hat. Verlässt man sich wie Claussen auf Sekundärliteratur – in dem Fall ein paar ausgesprochen verzerrende Besprechungen – , läuft man natürlich Gefahr, weiterzuschleppen, was als „Afterrede“ schon in Umlauf ist.

Zu erklären ist das geschilderte Vorgehen Claussens im Grunde nur mit dem Wunsch, mich als „Nazi“ erscheinen zu lassen. Dazu bedient er sich auch der Unterstellung, dass meine Ansichten in entscheidenden Punkten denen der nationalsozialistischen „Glaubensbewegung Deutsche Christen“ (DC) entsprächen und Emanuel Hirsch, der bedeutendste DC-Theologe, mein „wichtigster theologischer Gewährsmann“ sei.

Dazu sei festgestellt: Soweit ich mich mit den DC und ihrer Lehre beschäftigt habe, geschah das durchgängig darstellend. Ihre Ideen habe ich mir nirgends zu eigen gemacht. Dasselbe gilt für Hirschs Konzept einer Synthese aus Protestantismus und NS-Ideologie. Davon unberührt bleibt Hirschs geistesgeschichtliche Bedeutung, die auch Claussen nicht zu bestreiten wagt. Wie Claussen an anderer Stelle richtig bemerkt hat, zählen zu meinen „theologischen Orientierungspunkten“ die Theologen Wilhelm Stählin, Karl Bernhard Ritter und Hans Asmussen. Allen drei gemeinsam war, dass sie der Bekennenden Kirche angehörten und mithin entschiedene Gegner der Deutschen Christen wie des Nationalsozialismus waren. Dieser Widerspruch zu seiner These, dass ich eine Art Fortsetzer der DC sei, hätte Claussen auffallen können. Angesichts des Gesagten dürfte auch die Absurdität von Claussens Behauptung erkennbar werden, ich wolle, „alle alt-israelitischen und jüdischen Traditionselemente aus dem Christentum … verbannen und es stattdessen mit heidnisch-germanischen Motiven“ anreichern. Hätte er einen Blick in die ihm so verdächtig erscheinenden Arbeiten zur Symbolik geworfen, wüsste er, dass sie dem Zweck der Analyse und nicht der Propaganda dienen. Das heißt, es geht hier um mein eigentliches Spezialgebiet als Historiker, das man als „Religiöse Zeitgeschichte“ bezeichnen könnte. Zur Methode des Historikers gehört, seine Gegenstände zu erfassen und sachlich zu analysieren.

Chance auf ein Rollback

Damit zur eigentlichen Kernfrage: Was ist die Motivation Claussens, der nach einer Abhandlung über meine „Theologie“ für die Arbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus dann den erwähnten Text in zeitzeichen veröffentlicht und im Tagesspiegel zweitverwertet hat und noch eine weitere ausführliche Version samt Apparat für einen Sammelband ankündigt, der demnächst erscheint? Sachliches Interesse darf man wohl ausschließen. Ist also denkbar, dass er tatsächlich fürchtet, wie an einer Stelle angedeutet, der Protestantismus könne „zu den Verlierern nächster Modernisierungswellen“ zählen, was mir als „Modernisierungsverweigerer“ die Chance auf ein Rollback eröffnete? Oder geht es nur um jene Maxime Claussens, der zufolge „Rechte“ nicht als Gegner, sondern als Feinde zu behandeln sind, deren „Sieg … unter allen Umständen zu verhindern“ ist (vergleiche zz 4/2017)? Oder handelt es sich um Realitätsverlust, der ihn ernsthaft behaupten lässt, dass die „evangelische Kirche … keine Einheitspartei, sondern ein Begegnungsraum“ sei?

Wahrscheinlich spielten alle genannten Faktoren eine Rolle. Aber am problematischsten ist der zuletzt genannte. Denn die evangelische Kirche hat durchaus Züge einer „Einheitspartei“, nie und nimmer ist sie ein „Begegnungsraum“. Kaum irgendwo sonst sind die Meinungskorridore so eng wie hier. Das Goldene Zeitalter der offenen Debatte ist längst vorbei und fast vergessen. Damals, in den beiden ersten Nachkriegsjahrzehnten, als man noch erinnerte, was Unfreiheit bedeutete, erlaubte man sich tatsächlich Kontroversen, wenn linke Köpfe (zum Beispiel Helmut Gollwitzer, Iring Fetscher, Klaus von Bismarck) und rechte Köpfe (zum Beispiel Otto Dibelius, Helmut Thielicke, Paul Althaus) ihre Positionen offen und mit aller Schärfe vortrugen. Dann folgte, was Claussen als „langen Weg des deutschen Protestantismus“ bezeichnet, „bis er seinen Platz in der Demokratie gefunden hatte“. Nur ging es dabei nicht, wie er behauptet, um „innere Demokratisierung“, sondern um die strategische Durchsetzung der kirchlichen Linken, die nach und nach alle entscheidenden Positionen unter ihre Kontrolle gebracht hat.

Die Erwartung, dass dieser Siegeszug den Bedeutungsverlust des Christentums aufhalte, dass nach Überwindung der „Volkskirche“ und Ausschaltung der Bibeltreuen die „offene Kirche“ im Schulterschluss mit allen progressiven Kräften und auf der Höhe der Zeit wieder eine Macht des gesellschaftlichen Lebens werden könnte, hat sich nicht erfüllt. Schon um das zu kompensieren, ist man stets einen Schritt weiter gegangen als die weltlichen Alliierten: noch etwas konzessionsbereiter gegenüber dem Ostblock, noch etwas vaterlandsloser, noch etwas verständnisvoller für jede Befreiungsbewegung, egal welche Gräuel sie zu verantworten hatte, noch etwas schuldbewusster gegenüber der Dritten Welt, noch etwas entschlossener für die Umverteilung, noch etwas grüner, bunter, multikultureller.

Dieses Bedürfnis, Avantgarde zu spielen, erklärt viel davon, warum der Protestantismus, lange bevor Politische Korrektheit und Deplatforming und Cancel Culture zu allgemein bekannten Begriffen wurden, die entsprechende Praxis längst umgesetzt hatte.

Man denke nur an die Disziplinierung jener Geistlichen, die sich gegen die Ordination von Frauen wandten oder an der biblischen Ablehnung der Homosexualität festhielten, an das Hintertreiben von Gemeindeveranstaltungen, die im Ruch standen, „antikommunistisch“ zu sein, an den Rufmord, der fallweise den frommen Störenfried traf und den Ausschluss Missliebiger von den Kirchentagen. Das diesbezügliche Vorgehen gegen die AfD ist nur ein aktuelles Beispiel für solche Zensurmaßnahmen. Die trafen in der Vergangenheit etwa die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte, die für politische Häftlinge in der Sowjetunion eintrat, die Befürworter der Judenmission oder die Lebensschützer.

Klima der Unduldsamkeit

Aber es geht auch um den Geist der Intoleranz, der die Veranstaltungen beherrschte. Mit großer Bitterkeit denke ich bis heute an den Hamburger Kirchentag von 1981, in dessen Zentrum die Auseinandersetzung um die NATO-Nachrüstung stand. Es herrschte damals ein Klima der Unduldsamkeit und sogar des Hasses gegenüber allen Befürwortern militärischer Verteidigung. Wem nicht gleich pazifistische Prügel angedroht wurden, der durfte für den Fall öffentlicher Stellungnahme erfahren, was es heißt, von einer ganzen Halle niedergebrüllt zu werden.

Fazit: Wenn die evangelische Kirche tatsächlich ein „Begegnungsraum“ wäre, hätte Johann Hinrich Claussen längst irgendwo Karlheinz Weißmann begegnen können. Eigentlich eine schöne Idee: höfliche Begrüßung, angeregtes Gespräch, interessiertes Nachhaken, wie der Andere dieses oder jenes gemeint habe, kritische, auch pointierte Auseinandersetzung, dann ein paar Beiträge aus dem Publikum, zum Schluss Dank des Moderators, Beifall, Händeschütteln und das Versprechen, die Kontroverse bei Gelegenheit fortzusetzen. Nichts davon ist geschehen. Und man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass derlei auch in Zukunft nicht geschehen wird.

Vielleicht fragt sich der eine oder andere, woher meine Sicherheit in diesem Punkt rührt. Dazu eine kleine Anekdote. Mitte der 1990er-Jahre wurde ich von einigen Evangelischen Akademien eingeladen. Zuerst nach Tutzing in den Politischen Club, dann nach Loccum, dann nach Neudietendorf/Thüringen. Dort hatte der ganze Ablauf etwas Freundlich-Amateurhaftes. So erfuhr ich erst bei meiner Ankunft, welche Zusammensetzung des Podiums man geplant hatte. Nachdem die übrigen Teilnehmer aufgezählt waren, sagte ich zu der jungen Dame, die die Veranstaltung leiten sollte, dass ich irritiert darüber sei, als einziger Rechter acht Linken gegenüberzustehen. Darauf sie: „Aber das ist doch normal, in der Kirche sind wir alle links.“ – Kein Hinweis auf Ironie. 

Ihr Gender-Fanatismus greift gezielt Millionen Familien an!

Unser Abgeordneter Joachim Kuhs ist Berichterstatter des Parlaments für die Entlastung des Haushalts der EU zum Einzelplan III – Kommission und Exekutivagenturen.

In seinem Bericht hat er zutreffende Kritikpunkte des Rechnungshofes aufgegriffen. Er bemängelt insbesondere die enorme Umverteilungswirkung des Haushalts. Darüber hinaus hat er Vorschläge zu mehr Kontrolle, Transparenz, Sanktionen und Rückerstattungen gemacht. 

Aber dieser Bericht wurde durch Änderungsanträge der anderen Fraktionen entstellt. Aus einem unpolitischen 60-seitigen Sachbericht wurde durch 840 Änderungsanträge ein 172 Seiten langes kollektivistisches kommunistisches Manifest. Dieses enthält nun 76 mal den Begriff „Gender“, 75 mal „Klima“, aber nur 24 mal „Unregelmäßigkeiten“ sowie gar nur 2 mal „Sanktionen“ und exakt null mal den Ausdruck „Null Toleranz gegenüber Betrug“.

Daher fragt Joachim Kuhs: "Warum machen sie immer und überall Gender-Mainstreaming-Politik, setzen sich aber nicht für Familien ein? Warum sehen Sie überall Diskriminierung, schweigen aber ertappt, wenn es um das Leben ungeborener Kinder geht? Warum propagieren sie diese EU-Zivilreligion anstatt jener Tugenden, die Europa (nicht die EU) erfolgreich gemacht haben?"

Nach den zahllosen Änderungen hat die finale Version nichts mehr mit dem von Kuhs verfassten ursprünglichen Bericht zu tun. Er hat daher gegen diesen Bericht gestimmt.

Hier Joachim Kuhs im Video:
https://www.youtube.com/watch?v=SucBv-53POg

 

 
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