
+ + + Erfurt, 03.06.2024 + + + Zunehmende Politisierung + + + zunehmender Bedeutungsverlust + + +
Liebe Mitbürger,
der gestern zu Ende gegangene Katholikentag zeigte einmal mehr wie Politisierung und Bedeutungsverlust der Kirchen in Deutschland Hand in Hand gehen. Vom 29. Mai bis 2. Juni hatten sich Politiker und Kirchenfunktionäre in Erfurt ein Stelldichein gegeben, mit rund 23.000 Teilnehmern (die Zahlen variieren je nach Quelle) wurde der Negativrekord von vor zwei Jahren (27.000) noch einmal unterboten. Auch das Programm war im Vergleich zu früheren Veranstaltungen (von 1.200 Programmpunkten auf 500 Programmpunkte) deutlich eingedampft worden.
Katholikentage waren - genau wie evangelische Kirchentage - zwar niemals völlig unpolitisch, doch ist die Politisierung in den letzten Jahrzehnten beständig gestiegen und immer einseitiger geworden. Von SPD- oder Grünen-Parteitagen sind sie inhaltlich kaum noch zu unterscheiden. Die Funktionärsklientel der deutschen Katholiken hat denn auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und den Grünen Annalena Baerbock und Robert Habeck begeistert applaudiert.
Überhaupt ging es eher darum, dass sich Katholiken von roten und grünen Politikern die Welt erklären lassen. Bezeichnend und beschämend war, dass auf einem Podium der Abtreibungsparagraph 218 diskutiert wurde, den die Ampel bekanntlich noch stärker aufweichen möchte, ohne dass einer der Diskutanten die Position der Kirche energisch vertreten hätte - eine Kapitulation vor der Politik zum Schaden des Lebensrechts und der Menschenwürde ungeborener Kinder. Absurde Welt: Lebensschützer, die am Rande des Katholikentags für das Lebensrecht der Ungeborenen eintraten wurde stärker kritisiert als Abtreibungsbefürworter!
Christliche AfD-Vertreter hatten von vornherein keine Einladung erhalten. Offensichtlich sah man sich nicht in der Lage uns inhaltlich zu stellen. Oder die Veranstalter hatten Angst, dass die Menschen eine Woche vor der EU-Wahl feststellen, dass die AfD in vielen Punkten christlichere Standpunkte vertritt als mancher Kirchenfunktionär. Dass die Präsidentin des Zentralkommitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, die Ausgrenzung der AfD verteidigte und sich zugleich freute, dass auch Muslime und Nichtreligiöse teilnahmen, zeigt klar: Es geht nicht um den wechselseitigen Austausch von Christen unterschiedlicher Strömungen sondern um die Durchsetzung einer politische Agenda mit Protagonisten gleich welcher Religion.
Es ist ein bemerkenswertes Zeichen, dass sich ausgerechnet zur Mitte des Katholikentags, am 31. Mai, die Verabschiedung der Barmer Erklärung zum 90. Mal jährt. Diese theologische Erklärung war 1934 von Vertretern der Deutschen Evangelischen Kirche verfasst worden, die sich nicht dem NS-Regime und der dem Nationalsozialismus nahestehenden Kirchenpartei "Deutsche Christen" unterwerfen wollten. Die Barmer Erklärung wurde zum Fundament der "Bekennenden Kirche".
Einige Thesen dieser Barmer Erklärung möchte ich in der heutigen Zeit auch den katholischen Brüdern ans Herz legen.
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So lautet gleich die I. These: "Jesus Christus, wie er uns in der Heiligen Schrift bezeugt wird, ist das eine Wort Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen haben." Ein Grundsatz, der angesichts der Gefahr einer globalistischen Religionsvermischung dringend wieder ins Gedächtnis gerufen werden muss.
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Die III. These - das hat der Katholikentag schmerzlich gezeigt - ist ebenfalls dringend zu beherzigen: Darin heißt es: "Wir verwerfen die falsche Lehre, als dürfe die Kirche die Gestalt ihrer Botschaft und ihrer Ordnung ihrem Belieben oder dem Wechsel der jeweils herrschenden weltanschaulichen und politischen Überzeugungen überlassen."
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Ähnlich die V. These: "Wir verwerfen die falsche Lehre, als solle und könne der Staat über seinen besonderen Auftrag hinaus die einzige und totale Ordnung menschlichen Lebens werden und also auch die Bestimmung der Kirche erfüllen. Wir verwerfen die falsche Lehre, als solle und könne sich die Kirche über ihren besonderen Auftrag hinaus staatliche Art, staatliche Aufgaben und staatliche Würde aneignen und damit selbst zu einem Organ des Staates werden."
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Und schließlich die VI. These: "Wir verwerfen die falsche Lehre, als könne die Kirche in menschlicher Selbstherrlichkeit das Wort und Werk des Herrn in den Dienst irgendwelcher eigenmächtig gewählter Wünsche, Zwecke und Pläne stellen."
Wir - Christen aller Konfessionen - brauchen mehr mutiges Bekenntnis und keine Anpassung an politisch-ideologische Träumereien. Wir müssen als Christen dagegenhalten, wenn der Staat die Rechte seiner Bürger missachtet und die Kirchen zu Sprechpuppen einer unchristlichen Ideologie machen will. Und wir müssen als christliche Staatsbürger unsere Pflicht wahrnehmen und bei Wahlen einer solchen Ideologie die rote Karte zeigen.
Dafür bin ich stets eingetreten und dafür werde ich auch zukünftig eintreten.
Herzliche Grüße
Ihr Joachim Kuhs, evangelischer Sprecher ChrAfD
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Am 9. Juni 2024 sind wir deutschen Wähler wieder aufgerufen, über 96 der insgesamt 720 Sitze des Europaparlamentes zu entscheiden. Das Christentum, das christliche Abendland sind nach unserer Überzeugung das eigentliche Fundament Europas. Grund für uns Christen in der AfD uns zu dieser Wahl zu Wort zu melden, unsere Sicht auf Europa darzulegen und uns für die Wahrung der christlichen Werte in Europa, in der EU einzusetzen.
Zur Europawahl 2024 finden Sie auf dieser Seite Texte von uns und von unseren Kandidaten der Christen in der AfD auf der Europaliste der AfD.
Lesen Sie die folgenden Beiträge:
- Dr. Michael Adam: Europa bewahren
- Markus Buchheit MdEP: "Soll die europäische Kultur eine Zukunft haben, müssen wir daher zurück zu einem starken Christentum."
weitere Beiträge folgen ...
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Markus Buchheit, 40 Jahre, katholisch, kandidiert für die AfD auf Listenplatz 7 für das Europaparlament. Gerne hat er uns ein Interview zu seiner Person, seiner Kandidatur, zu seiner Politik für Europa und zu seinem christlichen Verständnis gegeben:
Stellen Sie sich unseren Lesern einmal kurz vor. Uns interessiert nicht so sehr Ihr Lebenslauf, sondern mehr der Mensch.
Ich wurde 1983 in Zweibrücken geboren und wuchs in der alten katholischen Bischofsstadt Eichstätt in Oberbayern auf – fernab der tendenziell auf links gedrehten Metropolen. Dementsprechend waren Heimat, Religion, Familie, Tradition für mich immer mit Leben gefüllte Werte, auf deren Grundlage ich heute versuche einen positiven Einfluss auf die entwurzelte EU-Politik auszuüben.
Als Politikwissenschaftler und Jurist interessiere ich mich sowohl auf theoretischer und wertebasierter Ebene für die verschiedenen Phänomene von Politik als auch für die praktische Umsetzbarkeit. Neben meinen inhaltlichen Tätigkeitsfeldern in den Ausschüssen für Industrie, Forschung und Energie sowie Binnenmarkt und Verbraucherschutz arbeite ich daher an einer engen Vernetzung europäischer Patrioten. So erhalten wir einerseits im EU-Parlament mehr Schlagkraft gegen die linken Fraktionen und die sich in deren ideologischer Geiselhaft befindliche, angeblich konservative EVP-Fraktion. Andererseits können wir vom Wissen und den Erfahrungen unserer europäischen Partner auch ganz konkretes Umsetzungswissen für unsere Arbeit auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene erhalten.
Als Familienvater habe ich eine hohe Zukunftspräferenz und möchte auch den kommenden Generationen ein liebens- und lebenswertes Land hinterlassen. Dafür setze ich mich ein.
Die AfD hat in den letzten bundesweiten Umfragen Stimmenanteile verloren, es gibt eine große Medienkampagne gegen alles was "Rechts" ist und speziell gegen die AfD. Woraus schöpfen Sie die Hoffnung auf ein gutes Europawahlergebnis für die AfD?
Es war leider absehbar, dass der Komplex aus linker Politik, Medien, NGOs und gewalttätiger Antifa mit allen schmutzigen Mitteln gegen die AfD arbeiten wird. Allerdings habe ich auch das Gefühl, sehr viele Bürger erkennen Absicht und Hintermänner der Schmutzkampagnen gegen uns und sehen zugleich, von welcher Seite die wirkliche Bedrohung für unser Gemeinwesen ausgeht. Gleichzeitig bin ich mir sicher, dass sich die Realität – früher oder später – immer gegen Ideologien durchsetzen wird.
Was sind die wichtigsten politischen Themen in Europa, die Sie auf Ihre Agenda setzen?
Die EU ist leider auf sehr vielen Ebenen dysfunktional geworden beziehungsweise betreibt eine Politik, die sich für die Menschen und ihre Kulturen in Europa negativ auswirkt. Wir müssen es schaffen, die Migrationsströme in Europa umzukehren und unsere Identität nicht nur zu bewahren, sondern zu stärken. Darüber hinaus müssen wir die ideologisch getriebenen Vorzeigeprojekte der EU – allen voran den Green Deal – stoppen. Unser Wohlstand und unsere Sicherheit werden aktuell durch die Politik der Bundesregierung und der EU massiv torpediert. Wenn wir das verhindern wollen, müssen wir auf sehr vielen Ebenen unseren Einfluss ausüben, die Bürger informieren und Druck nach oben auswirken.
Wie können wir als Gesellschaft das christliche Abendland in Europa bewahren?
Worin liegen die Gefahren für Europa?
Welche Folgen hat die Abkehr vom Christentum für Europa?
Aus meiner Sicht müssen wir all das, was in Folge der 68er-Generation über Bord geworfen wurde, neu entdecken: unsere Traditionen, Wertschätzung für das hergebrachte Familienbild, Erziehung, Heimatverbundenheit und auch das Christentum als wesentliche Voraussetzung für unser Gemeinwesen.
Unsere Kultur und unser Denken sind durchdrungen von unseren christlichen Wurzeln. Allerdings werden diese Wurzeln immer stärker gekappt. Das wird – ähnlich wie bei einer abgeschnittenen Pflanze – allmählich zur Verödung führen. Oder um es mit dem Böckenförde-Diktum zu sagen: „Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.“
Erst durch den Verlust eines festen moralischen Gerüsts, das uns das Christentum anbietet, sind Wokismus, Genderwahn, Transhumanismus, an Diebstahl grenzende Umverteilungspolitik und viele andere Fehlentwicklungen erst möglich. Soll die europäische Kultur eine Zukunft haben, müssen wir daher zurück zu einem starken Christentum – das aber nur wenig mit den linksgrün dominierten Amtskirchen zu tun haben kann.
Gelingt die Rückkehr zu diesen christlichen Wurzeln nicht, dann könnten kommende Generationen hier keine echte Heimat, sondern nur noch einen in vielerlei Hinsicht dystopischen, entseelten Raum vorfinden.
Was bedeutet für Sie „Christsein im Alltag?
Die Werte und die tiefe Philosophie des Christentums, insbesondere des katholischen Christentums, sind für mich eine Richtschnur im Handeln. Von besonderer Bedeutung ist für mich unter anderem die christliche Naturrechtslehre, die jedem Menschen durch seine Gottesebenbildlichkeit eine unverletzliche Würde zuspricht – ein Wert, den die politischen Entscheidungsträger nicht zuletzt während der Corona-Jahre mit Füßen getreten haben. Auch die katholische Soziallehre als wesentlicher gedanklicher Vorläufer der Sozialen Marktwirtschaft ist für mich wichtig. Meinen Alltag möchte ich nach Gottes Geboten ausrichten und diese auch in meiner Familie leben.
Zur Person:
Markus Buchheit wurde 1983 in Zweibrücken geboren und lebt mit seiner Familie im bayerischen Ingolstadt. Bisherige Tätigkeitsfelder des studierten Politologen und Rechtswissenschaftlers liegen im Bereich des internationalen Handels und des Verbraucherschutzes auf europäischer Ebene. Mit den europäischen Institutionen ist Buchheit seit 2014 vertraut. Seit 2017 ist er Mitglied der Alternative für Deutschland. Seit über einem Jahr auch Mitglied bei den Christen in der AfD. Im Jahr 2019 wurde er als Abgeordneter für die AfD ins Europäische Parlament gewählt und ist dort stellvertretender Leiter der AfD-Delegation.
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Warum das Christentum das eigentliche Fundament Europas ist
Blickten die Völker in der Vergangenheit auf Europa, dann nannten sie dieses Europa das „Christliche Abendland“. Viele meinen, dass man heute dieses Europa der stolzen Kulturnationen stattdessen als „Europäische Union“ bezeichnen sollte. Doch das gemeinsame Verständnis der so genannten Europäischen Union basiert vor allem auf dem Binnenmarkt. Soll das Bindeglied Westeuropas allein der schnöde Mammon sein? Nein, und das wissen auch die Verantwortlichen in der Zentrale von Brüssel. Sie vertrauen aber nicht auf Gott, sondern schaffen sich ihren eigenen „Überbau“: Gender-Gaga, Cancel Culture und Wokeness werden uns als neue Werte verkauft. Wir Christen wissen, dass ist nur eine neue Form des Turms von Babel! Die Völker Europas wurden über 1000 Jahre vom gemeinsamen christlichen Glauben geprägt. Unter dem Zeichen des Kreuzes wurde Europa von den Christen gemeinsam verteidigt. Und selbst der Atheist wird sagen, wenn er seinen Blick auf die kulturellen Errungenschaften des Abendlandes wirft: Gott sei Dank! Wir müssen uns dessen stets erinnern. Wir verstehen unter guter Politik eine Politik, die das Erbe Europas sichert.
Gemeinsam wider den neuen Europäischen Aberglauben
Es ist ganz wichtig zu sagen, das der Klimaglaube, jene Ersatzreligion der selbst ernannten „Letzten Generation“ mit dem christlichen Auftrag von der Bewahrung der Schöpfung nichts gemein hat. Wir wissen, dass schon Martin Luther sich in seiner Zeit mit Weltuntergangsfantasien seiner Mitmenschen auseinanderzusetzen hatte. Seine berühmte Entgegnung, „und wenn morgen die Welt unterginge, dann würde ich noch heute einen Apfelbäumchen pflanzen“ macht deutlich, wie ein gläubiger Christ mit dem Thema der gottgegebenen Endlichkeit umzugehen hat: Er setzt auf seinen unverbrüchlichen Glauben, denn er weiß, dass bei Hoffnungslosigkeit nur die Zuversicht einen Ausweg bietet.
Wir als Christen in der AfD erkennen an, dass mit den Ressourcen, die uns Mutter Erde zur Verfügung gestellt hat, der Mensch sparsamer umgehen muss. Wir stehen dafür ein, die Natur zu schützen, statt die Umwelt zu vergiften. Das ist unser Respekt vor der Schöpfung Gottes.
Wenn die „Klimakleber“ dagegen von einem „unumkehrbaren Kipppunkt“ schwadronieren, der uns zwingend den Untergang der Menschheit bringt, dabei Gewalt verniedlichen oder gar rechtfertigen, dann handeln sie außerhalb unserer Ethik. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass deren Aberglaube in Europa keine Geltung erlangen wird.
Keine Vision von Europa ohne eine Besinnung auf die Geschichte
Die Geschichte des Abendlandes ist eine Geschichte der Identitätsstiftung und dem Willen zur Integration. Seit der Schlacht von Tours und Poitiers im frühen Mittelalter kämpften Vertreter verschiedener europäischer Völker immer wieder geeint gegen fremde Invasoren unter dem identitätsstiftenden Zeichen des Kreuzes. Die Siege von Lepanto und vor Wien sind herausragende Ereignisse einer gemeinsamen europäischen Geschichte. Das Christentum konnte die Nationen verbinden und wurde zum Fundament der Integration. „Christenmenschen“ verstanden und verstehen sich unabhängig von ihrer Herkunft. Eine christlich geprägte Politik ist für Zukunft Europas daher unerlässlich.
Der Autor:
Dr. jur. Michael Adam Ist Stellvertretender Katholischer Bundessprecher der Christen in der AfD e.V. und lebt mit seiner Familie in Berlin. Dort arbeitet er als Rechtsanwalt in seiner eigenen Kanzlei. Als Mitglied im Verein Christen in der AfD e.V. sieht er es vor allem als seine Aufgabe an, durch sein persönliches Engagement erkennbar zu machen, dass christliches Bekenntnis auf der einen Seite und eine Mitgliedschaft in der AfD auf der anderen Seite keinerlei Widerspruch ergeben. Im Gegenteil setzt die Bewahrung des christlichen Abendlandes und seiner Werte, insbesondere auch zum Lebensschutz, - zu denen sich die AfD als einzige politische Partei in Deutschland in ihrem Programm ausdrücklich bekennt -, ein besonderes Wissen um das Christentum sowie ein klares persönliches Bekenntnis zum Christentum voraus.
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Die AfD bekennt sich zu wichtigen Kernwerten des Christentums
Der vorsitzende Bischof Dr. Georg Bätzing, und mit ihm die gesamte Deutsche Bischofskonferenz behaupten, die Partei Alternative für Deutschland (AfD) sei rechtsextrem. Die katholischen Oberhirten Deutschlands warnen daher Christenmenschen davor, die AfD zu wählen. Bischof Bätzing nennt unsere Partei in einem Atemzug mit „Die Heimat“ (Ex-NPD) oder der Splitterpartei „III. Weg“ (Nationalsozialisten).
Und was führt Bischof Bätzing zur Begründung an? Er verweist auf Einschätzungen der den Innenministerien in Bund und Ländern unterstehenden Verfassungsschutzbehörden.
Hat Bischof Bätzing je selbst mit einem Funktionär der AfD gesprochen, unser Programm gelesen oder in Erwägung gezogen, die ausgestreckte Hand der Christen in der AfD e.V. zum Dialog anzunehmen? Fehlanzeige. „Richte nicht, sonst wirst Du gerichtet werden“. Der hochwürdige Bischof Bätzing hält sich nicht an dieses Gebot, wenn er sagt, die AfD und all ihre Mitglieder seien „völkisch-nationalistisch“ und wenn er daraus schließt, dass eine Wahlentscheidung für die AfD mit einem Bekenntnis zum Christentum nicht vereinbar sei.
Nun, Herrn Bischof Bätzing und seine katholischen Amtsbrüder sollten sich zunächst einmal bewusstwerden, dass bestimmte Feststellungen in unserem Rechtsstaat allein den dazu berufenen Gerichten obliegen, u.a. die Frage, ob eine politische Partei verfassungsfeindlich ist oder nicht.
Müssen wir Bischof Bätzing als katholischem Oberhirten darauf hinweisen, dass er Verpflichtungen gegenüber dem Staat (Verbot der politischen Betätigung katholischer Priester, dazu BVerfGE 6,309) und auch seinen Kirchenmitgliedern (das Recht katholischer Laien auf Anerkennung ihrer politischen Freiheit, c. 227/cic) einzuhalten hat?
Die Behauptung, die AfD vertrete als politisches Ziel einen „völkischen Nationalismus“ ist, von wem auch immer verbreitet, unwahr und Bischof Bätzing führt für seine Behauptung auch keinen Beleg an.
Was ist denn „völkischer Nationalismus“? Das ist eine staatspolitische Lehre der Nationalsozialisten, dass „Deutscher nur sein kann, wer deutschen Blutes ist“. Diese Auslegung des „ius sanguinis“, der Erlangung der deutschen Staatsangehörigkeit auf der Grundlage der Abstammung, war schon immer gesetzeswidrig und diente dem perfiden Ziel der Nazis, deutsche Staatsbürger in unterschiedliche Klassen und Rassen einzuteilen.
Weder im Grundsatzprogramm, noch in sonstigen offiziellen Verlautbarungen der AfD, noch in Stellungnahmen führender Parteifunktionäre der AfD, lässt sich an irgendeiner Stelle eine Bejahung dieser Thesen der Nationalsozialisten nachweisen. Aber Bischof Bätzing unterstellt diese Haltung allen Parteimitgliedern der AfD und sogar ihren Wählern. Doch auch ihn bindet das 8. Gebot: Lege nicht falsch Zeugnis wider deinen Nächsten ab!
Wir, die Christen in der AfD, stehen, soweit wir katholisch sind, zu unserer heiligen Kirche, zur Kirche unseres Herrn Jesus Christus. Wer sich gegen die Lehren unserer Kirche wendet, wer nationalsozialistische Denkweisen verbreitet, der gehört nicht zu uns und der wird unseren Widerstand erfahren!
Ungeachtet dessen lieben wir unser Land und seine Kultur, die sich über Jahrhunderte entwickelt hat. Papst Johannes Paul II. hat uns gelehrt, „Liebt Eure Heimat!“, und seinem Beispiel folgen wir.
Wir wollen die kulturelle Eigenart unserer Heimat erhalten. Kulturelle Unterschiede sind überall auf der Welt das Ergebnis der jahrtausendalten Menschheitsgeschichte. Es überrascht daher nicht, wenn wir bei einem Blick in die Bibel an prominenter Stelle im Neuen Testament (Matthäus 1-17) eine längere Abhandlung zur Abstammung Jesu lesen dürfen. Das Thema Staatsbürgerschaft spielt beim Prozess Jesu eine gewichtige Rolle. Paulus wäre nicht der Apostel der Völker, wenn es diese nicht geben würde. Und der Apostel Paulus selbst nahm das römische Bürgerrecht an, während der Gründungsvater unserer Kirche, Petrus, lieber Judäer blieb.
Die Mitglieder der AfD verstehen ihre Partei nicht ohne Stolz als „Rechtsstaatspartei“. Das Grundgesetz kennt und nutzt den Begriff des Volkes in all seinen Ausprägungen: Wir finden beispielsweise den „Demos“ in der Präambel, den „Ethnos“ in Art. 116 und den „Populus“ in den so genannten „Jedermann“-Grundrechten.
So und nicht anders verstehen wir AfD Mitglieder unsere verfassungsmäßige Ordnung und damit den Begriff vom „deutschen Volk“.
Und wir halten es für wichtig zu erwähnen, dass über dem Volksbegriff in seinen Ausprägungen das Postulat des Schutzes der Menschenwürde steht. Dazu bekennen wir uns ohne Einschränkungen.
Herr Bischof Bätzing muss wissen: Unsachliche Ausgrenzungen beeinträchtigen die Menschenwürde. Unwahre Unterstellungen beeinträchtigen ebenfalls die Menschenwürde. Und all das steht konträr zur christlichen Lehre.
Die AfD bekennt sich, anders als andere aktuell in Deutschland herrschende Parteien, in ihrem Grundsatzprogramm unzweideutig zu verschiedenen Kernwerten des Christentums: Dem Lebensschutz, der Ehe von Mann und Frau, dem Schutz der Familie. Wir lehnen die Abkehr von diesen Werten ab und erwarten insbesondere von der Katholischen Kirche, dass sie das versteht und anerkennt.
Die AfD ist eine wertkonservative Partei. Es mag den deutschen Bischöfen missfallen, aber wir lehnen in Übereinstimmung mit Rom den deutschen „Synodalen Weg“ als Irrweg ab. Wir haben in der Corona Krise die Seelsorge unserer Priester vermisst und mit Sorge ertragen, wie die Amtskirche sich zur eilfertigen Vollstreckerin fragwürdiger Grundrechtseingriffe machte.
Wir folgen dem Katechismus der katholischen Kirche und das beispielsweise auch in der Einschätzung homosexueller Paare. Aber wir sprechen den Andersdenkenden und den Betroffenen nicht ihre Menschenwürde ab! Denn in unserer Partei haben die Betroffenen sogar die Möglichkeit in höchste Ämter aufzurücken.
Wir beten daher für diejenigen, die uns nicht lieben und für offene Ohren und Herzen!
Berlin, 27.02.2024
Verein Christen in der AfD e.V.
Gez. Ulrich Oehme, Katholischer Bundessprecher
Gez. Dr. Michael Adam, Stellvertretender Katholischer Bundessprecher
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